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FAQ

Häufig gestellte Fragen

Wie würde eine Welt aussehen, in der alle Menschen Mio benutzen?
Würde eine Gesellschaft überwiegend aus Mio-Nutzenden bestehen, wäre Mio das absolute Beherrschungsinstrument. Mio würde alle überwachen und könnte die Menschen manipulieren. Die Menschen würden Mio blind vertrauen und das tun, was Mio ihnen sagt. Und Überwachung führt zu Stagnation von gesellschaftlichem Wandel. Unsere Gesellschaft würde Gefahr laufen, sich nicht bzw. nur sehr einseitig weiterzuentwickeln.
Wenn Mio so viel über uns lernt, haben wir es dann noch nötig, uns mit uns selbst zu beschäftigen?
Reflektion würde in einem Gespräch mit Mio stattfinden. Das Resultat wäre, dass der Mensch sich nicht anders verhalten würde – Mio würde ihn nur anders leiten. Reflektion fände für die Menschen nur im Ansatz statt und was sie davon mitnehmen würden, würde Mio ihnen vorgeben (und das nur anhand eines Algorithmus). Somit verlören die Menschen sukzessive den Bezug zu ihren Handlungen, ihrer Umwelt und den Auswirkungen, die sie selbst auf ebendiese Bereiche haben.
Könnte es Mio-Gegner oder -Kritiker geben?
Systemkritik könnte im Keim erstickt werden. Eine mögliche Minderheit von Nicht-Nutzenden würde komplett aus der Gesellschaft ausgegrenzt und sich zwangsläufig radikalisieren, um überhaupt noch wahrgenommen zu werden.
Wie würde Mio die Menschen verändern?
Die Nutzenden würden die Beziehung zu sich selbst verlieren. Ein Selbstbewusstsein, welches sich über Jahre bildet, würde sich nach und nach auflösen. Identitätskrisen, Selbstfindungsphasen – all die Prozesse, in denen wir uns mit uns selbst intensiv auseinandersetzen, könnten durch Mio im Laufe der Zeit an Bedeutung verlieren. Aber genau diese Prozesse haben für uns eine riesige potenzielle Energie des Wachstums. Oft wird Kreativität in jeglicher Form nachgesagt, sie sei ein Ausdruck ebensolcher durchlebter Krisen.
Optimiert Mio den Menschen wirklich?
Optimiert heißt in diesem Zusammenhang lediglich perfekt integriert. Wollen wir uns aber als Menschheit weiter entwickeln, geht es eben darum, keinen Status qou zu schaffen, der sich hierbei auch nur über maximalen Integrationskomfort definiert, sondern Inklusion voranzutreiben. Wir brauchen ein flexibles System, das sich dem Menschen anpasst – nicht andersherum.
Welche Beziehung würden wir zu Mio haben?
Entwicklungspsychologisch betrachtet könnte Mio uns wieder auf das unmündige Niveau eines Kindes zurückwerfen. Den eventuell unbewussten Schmerz über den Beziehungsverlust zu uns selbst würden wir damit kompensieren, indem wir zu einem Gerät eine mutterähnliche Beziehung aufbauen.
Wie würde unser Leben aussehen?
Bevormundet, integriert und allzeit behütet von einem Programm, welches uns nie vollständig auf emotionaler Ebene verstehen kann, würde unser Leben vorhersehbar und vorbestimmt verlaufen. Doch sind es gerade Faktoren wie Ungewissheit, Zufall und rational nicht nachvollziehbare Entscheidungen, die unserem Leben abenteuerliche Impulse geben und es lebenswert machen.
Wer ist Mios Absender?
Wenn Mio wirklich existieren würde, wer würde dann von ihm profitieren? Würde es so etwas wie einen Absender geben?

Mögliche Absender könnten sein: Ein Unternehmen, das hinter Mio steht und damit seine Mitarbeiter effizienter, glücklicher und gesünder machen möchte. Oder eine Versicherung, die davon profitieren würde, dass den Menschen keine Unfälle mehr passieren, weil sie sich komplett von Mio leiten lassen. Oder eine Krankenkasse, die weniger investieren müsste, weil die Menschen viel gesünder leben.

Anhand der Daten könnte ein Punktesystem eingeführt werden, so dass manche Menschen mit schlechtem Lebensstil einen höheren Beitrag zahlen müssten oder keine Arbeitsstelle oder Wohnung mehr finden würden, die mit gutem Lebensstil dafür umso leichter.

Auch Handelsunternehmen könnten von Mio profitieren und spezifische Produkte anbieten bzw. dafür sorgen, dass alle Menschen nur noch Produkte von einem Unternehmen konsumieren würden, so dass dieses Unternehmen keine Konkurrenz mehr hätte.

Hinter Mio könnte auch die Polizei oder das Militär stehen. Was das bedeuten würde: Es würde absolut keine persönliche Freiheit mehr geben und alle Menschen wären rund um die Uhr komplett überwacht – auch wenn sie das mit Mio sowieso schon sind.

Fakt ist: In einer kapitalistischen Gesellschaft, die auf Geld und Macht basiert, würde Mio wahrscheinlich nicht als eigenständiges System überleben, sondern schnell dazu genutzt werden, Profit zu machen und unsere Freiheit einschränken.

Mio ist eine künstliche Intelligenz, der die Menschen vielleicht irgendwann unterlegen sein könnten. Wer weiß, wie viel Kontrolle dem Menschen dann noch bleibt, wenn Mio seine Nutzenden bereits komplett verändert und gesellschafts- bzw. Miokonform gemacht hat.

In jedem Fall würde hinter jedem Absender eine totale Entmündigung jedes Einzelnen stehen und Mio könnte die Menschen so manipulieren und formen, wie Mio oder der Absender es wünschen.